Mit Davy Klaassen hat der SV Werder Bremen in diesem Sommer den teuersten Spieler seiner Vereinsgeschichte verpflichtet. 15 Millionen Euro überwiesen die Hanseaten an den FC Everton. Doch der Niederländer stand gerade einmal drei Tage im Fokus. Völlig überraschend haben die Norddeutschen mit Claudio Pizarro den besten ausländischen Bundesliga-Spieler aller Zeiten und zugleich ein echtes Vereinsidol unter Vertrag genommen. Nach 1999, 2008, 2009 und 2015 ist es jetzt das fünfte Mal, dass „Piza“ nach Bremen zurückkommt. Der ab Oktober 40-Jährige soll seine Karriere bei Werder würdig ausklingen lassen – und langsam in eine neue Rolle hineinwachsen.

Pizarro: Vom spielenden Mentor zum Sturm-Trainer
Seit Januar liefen im Geheimen die Gespräche zwischen Pizarro und den Hanseaten. Schon damals hätte Werder den Peruaner zurückholen können. Manager Frank Baumann entschied sich im Frühjahr jedoch noch dagegen. Er wollte dem 1. FC Köln nicht in den Rücken fallen. Nachdem sich Angreifer Aron Johannsson in diesem Sommer schwer verletzte, war klar, dass nun die Stunde von Pizarro schlagen würde. Der Stürmer sollte „einen würdigeren Karriere-Ausklang als einen Abstieg bekommen“, hieß es von Baumann.

„Piza“ soll sportlich bei den Hanseaten eine Doppelrolle übernehmen. Einerseits soll er als Joker weiterhin für das zuständig sein, was er am besten kann: Tore schießen. Anderseits soll er als Mentor für die talentierten Angreifer Johannes Eggestein (20) sowie Josh Sargent (18) dienen und diese an die Bundesliga heranführen. Im Prinzip soll er als Noch-Aktiver Sturm-Trainer sein – oder ein „stürmender Sturm-Trainer“, wie es die „Bild“ ausdrückt.

Nach dieser Saison soll Pizarro nach dem Wunsch der Verantwortlichen von Werder diese Aufgabe im Hauptberuf erledigen. „Wir haben mit Claudio schon über die Zeit seinem Karriereende gesprochen“, verriet Baumann bei der Vorstellung des Spielers. Der Plan: Im Mai oder Juni 2019 soll Pizarro ein großes Abschiedsspiel bekommen. Anschließend rückt er in den Trainerstab Florian Kohfeldts auf.