Das 0:1 gegen Union Berlin am letzten Spieltag war eigentlich eine gute Partie des VfB Stuttgart. Die kämpferische Leistung stimmte und die Pleite (gegen den Tabellenführer) war unglücklich. Trotzdem griffen nun die berühmt-berüchtigten Mechanismen des Geschäfts: Da die Schwaben auf Platz 17 abrutschten und im Kalenderjahr 2022 nur einen einzigen Sieg in der Bundesliga verbuchten, trennten sie sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo. Beim Abstiegsduell am kommenden Wochenende gegen den VfL Bochum wird ein neuer Coach auf der Bank sitzen.

Mislintat erklärt die Entlassung

In seiner mehr als dreijährigen Amtszeit habe der bisherige Trainer die Erwartungen eigentlich übertroffen, so Manager Sven Mislintat. Allerdings sei er überzeugt, dass die Schwaben nun einen Punkt erreicht hätten, an dem die Trennung unausweichlich sei. Am Ende gehe es schließlich darum, dass der Klub auf dem Platz liefern müsse – bei aller persönlicher Wertschätzung. Und eben dies sei zuletzt nicht mehr gelungen. Vorstandschef Alexenader Wehrle äußerte sich ähnlich: Die Entscheidung zur Trennung sehr schwergefallen. Er habe Matarazzo „als besonderen Menschen kennengelernt“. Die Entlassung sei dennoch notwendig, um sportlich eine Trendwende herbeizuführen.

Fünf Namen als Nachfolger im Gespräch

Interimsmäßig übernimmt Matarazzos bisheriger Assistent Michael Wimmer die Leitung der Mannschaft. Er wird möglicherweise auch gegen Bochum auf der Bank sitzen. Als Dauerlösung sind laut „Bild“ fünf Namen im Gespräch: Adi Hütter, Sebastian Hoeneß, Gerardo Seoane, Peter Bosz und Domenico Tedesco. Laut „Sport1“ sind allerdings nicht Kandidaten mit gleich guten Chancen ausgestattet. Demnach beschäftigt sich der VfB vor allem mit Hütter (zuletzt Gladbach) und Hoeneß (zuletzt Hoffenheim). Auf der anderen Seite meldet die „Welt“, dass die drei anderen Namen heißer seien. Es klingt so, als würden die Medien noch ziemlich im Dunkeln stochern.