Sanitäter wehren sich nach Skandal in Wuppertal

November 10th, 2017 by admin

Mittelfeldspieler Christian Müller vom KFC Uerdingen ging nach einem unbeabsichtigten Ellenbogencheck von Wuppertals Peter Schmetz schwer verletzt zu Boden, wo er blutüberströmt liegen blieb. Doch die Sanitäter ließen auf sich warten und es vergingen ganze zehn Minuten, bis sie sich dem verletzten Spieler schließlich annahmen.

Dem verletzten Christian Müller dürfte jegliches Erinnerungsvermögen an das folgenschwere Foul fehlen. Und dieser Umstand kann ihm, angesichts des entfachten Skandals, nur von Vorteil sein. Denn die späte Reaktion der Rettungskräfte sorgte für Unverständnis und löste heftige Diskussionen aus.

Nun setzen sich die insgesamt 17 Rettungskräfte, die während des Spiels vor Ort waren, zur Wehr und nehmen dabei eine entschiedene Angriffshaltung ein. Zum Zeitpunkt des unglücklichen Zusammenstoßes befanden sich mehrere Sanitäter auf der Tribüne sowie im Marathontor. Doch keiner von ihnen fühlte sich verantwortlich.

Die Einzigen, die sich ohne zu zögern auf den Platz begaben, waren Uerdingens Physiotherapeuten. Doch sie verfügten nicht über die erforderliche Ausrüstung, um dem schwer verletzten Müller entsprechend zu helfen. Die anderen Spieler, der Stadionsprecher und die Zuschauer auf der Tribüne riefen nach den Sanitätern und forderten diese zur sofortigen Handlung auf.

Erst nach langen zehn Minuten tauchten schließlich Rettungskräfte auf, um sich dem Verletzten anzunehmen und ihn in ein Wuppertaler Krankenhaus zu transportieren. Die Diagnose der behandelnden Ärzte lautete später Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch. Müller musste bis zum Sonntag im Krankenhaus bleiben, bevor er nach Hause entlassen wurde.

Die betroffenen Rettungskräfte fordern nun Konsequenzen gegen die Spieler. Diese wehren sich gegen die Vorwürfe, die ihnen von den Vereinsverantwortlichen unterstellt wurden. Sie weisen jegliche Schuldzuweisungen von sich, obwohl es zehn Minuten dauerte, bis dem Verletzten geholfen wurde.

Das Einsatzprotokoll wurde ausgewertet und es wurden Gespräche mit den verantwortlichen Rettungskräften geführt. Die Ortsleitung der Malteser steht dennoch hinter den Rettungskräften, die sich am Spieltag im Einsatz befanden. Sie können die Anschuldigungen und den daraus resultierenden Skandal nicht nachvollziehen und sehen ihre Sanitäter in der Rolle des Sündenbocks.

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