Arminia Bielefeld ist seit sieben Spielen in der Bundesliga sieglos. In dieser Zeit sammelte das Team lediglich einen einzigen Zähler. In der Rückrunde konnten die Ostwestfalen nur zwei Partien für sich entscheiden. Die Quittung ist in der Tabelle inzwischen nicht mehr zu übersehen: Die Arminia steht auf Platz 17. Die Relegation ist zwei Zähler entfernt. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt drei Punkte. Um trotzdem irgendwie in der Liga bleiben zu können, hat Manager Samir Arabi nun die Notbremse gezogen. Er sei nicht mehr davon überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt mit dem bisherigen Trainerstab schaffen werde, verkündete er. Chefcoach Frank Kramer und sein Assistent Ilia Gruev müssen deshalb geben. Übungsleiter bis zum Saisonende wird Marco Kostmann, der bislang die Torhüter betreute. Er bekommt mit Ottmar Hitzfelds früherem Assistenten Michael Henke zudem einen erfahrenen Mann als Co-Trainer an die Seite.

Trainerwechsel soll „einen Impuls bringen“

Arabi machte dabei deutlich, dass er keine grundlegenden Zweifel an den Fähigkeiten Kramers habe. Der bisherige Trainer habe mit dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison „viel erreicht“. Diesen Erfolg werde ihm keiner mehr nehmen. Und auch in dieser Spielzeit sei er nach einem holprigen Saisonstart mit der Mannschaft aus der Krise herausgekommen. Diese Leistungen habe die Mannschaft zuletzt jedoch nicht mehr abrufen können. Der Trainerwechsel solle deshalb „einen Impuls bringen“, der das Team dazu wieder befähige. Die Zeit der Ausreden auf und neben dem Platz sei vorbei.

Wohl aufgrund dieser durchaus netten Worte äußerte sich Kramer auch selbst, was nach einer Entlassung ausgesprochen ungewöhnlich ist. Er wolle sich beim gesamten Verein bedanken. Es sei ihm eine Freude gewesen. Er sei der Überzeugung, dass die Arminia auch diese Saison den Klassenerhalt schaffen werde und drücke die Daumen.

Kostmann ist die sichere Lösung

Kostmann ist eine etwas überraschende, aber letztlich doch die sichere Lösung für die Arminia. Seit 2017 arbeitet er durchgehend für Bielefeld. Von 2011 bis 2015 war er ebenfalls bereits als Trainer für den Verein tätig. Dabei hat er sich einen hervorragenden Ruf erworben und wird in der gesamten Mannschaft hoch angesehen. Zuletzt galt er sogar als eine Art „heimlicher Cheftrainer“. Er kann also ohne Einarbeitung sofort seine Ideen umsetzen.