HSV-Aufsichtsratschef Gernandt tritt zurück

Dezember 15th, 2016 by admin

Auch nach der Entlassung von Dietmar Beiersdorfer geht das Chaos beim HSV weiter. Aufsichtsratschef Karl Gernandt tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Als Grund nannte er Indiskretionen, die dem Verein geschadet und verhindert haben sollen, dass der HSV die sportliche Trendwende schaffe, so Gernandt. Seine Führungsarbeit könne er in der derzeitigen Konstellation nicht ausführen, sagte der 56jährige Vertraute von Investor Klaus-Michael Kühne auf seiner Webseite.

Indiskretion im Kontrollgremium

Schon vor der Entlassung Beiersdorfers ist in Hamburg gemunkelt worden, dass Gernandt wohl bald seinen Rücktritt erklären würde. Die Verhandlungen mit Beiersdorfer-Nachfolger Heribert Bruchhagen sollen schon ohne den scheidenden Aufsichtsratschef stattgefunden haben. Auch beklagt Gernandt die Indiskretion im Kontrollgremium des Vereins. So sollte der Öffentlichkeit die Freistellung Beiersdorfers erst zur Winterpause bekannt gegeben worden sein. Dietmar Beiersdorfer erklärte nach seiner Entlassung, dass es nur wenige Personen gab, die davon gewusst haben. Karl Gernandt vermutet persönliche Motive hinter dem Verhalten jener Personen und das mache nachhaltige Führungsarbeit für ihn unmöglich, erklärte der 56jährige, der im Mai 2014 das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden beim HSV übernahm. Vorläufig wird einer der Stellvertreter Gernandts, Felix Goedhart oder Jens Meier den Posten, bis ein neuer Aufsichtsratschef gewählt wird.

Was macht Kühne?

Abzuwarten bleibt auch die Reaktion von Geldgeber Klaus-Michael Kühne, der nicht nur ein enger Vertrauter Gernandts ist, sondern sich auch immer hinter Dietmar Beiersdorfer gestanden hat. In die Verhandlungen mit Bruchhagen war Kühne außen vor. Hinzu kommt, dass Bruchhagen selbst ein scharfer Kritiker des Modells Kühne gewesen ist. Ob eine reibungslose Zusammenarbeit unter diesen Umständen möglich ist, bleibt abzuwarten. Und auch die Zukunft von Bernhard Peters in seiner Funktion als Direktor Sport ist ungewiss. Fakt ist, dass Kompetenzstreitigkeiten innerhalb der Führungsriege des HSV dazu führten, dass die Verhandlungen mit Horst Heldt als Sportchef scheiterten.

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