Der FC Schalke 04 ist derzeit dabei, seine sportliche Führung neuaufzustellen. Mit Jochen Schneider ist bereits ein neuer Manager gefunden, der den zurückgetretenen Christian Heidel ersetzt. Gesucht wird noch ein Sportdirektor. Dabei soll es um eine Identifikationsfigur der Knappen handeln. Leverkusens Noch-Sportdirektor Jens Boldt scheidet deshalb aus. Eher das krasse Gegenteil einer Identifikationsfigur der Schalker ist Matthias Sammer. Der aktuelle Berater von Schalkes Erzfeind Borussia Dortmund war dort auch schon als Spieler und als Trainer tätig. Knappen-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hat in der Vergangenheit dennoch versucht, den 51-Jährigen an die Veltins Arena zu lotsen.

Sammer bestätigt: „Tönnies wollte mich“

Dass die Schalker Sammer holen wollten, ist kein Gerücht. Schließlich hat es der frühere Bayern-Sportdirektor persönlich bei „Eurosport“ vor laufenden Kameras bestätigt. In die Details ging Sammer dabei nicht. Man habe sich „immer mal wieder ausgetauscht“ und Tönnies habe „immer mal gewisse Überlegungen“ gehabt, ist alles, was Sammer verriet.

Wann wollte Schalke 04 Sammer verpflichten?

Die spannende Frage lautet: Wann versuchte Tönnis, Sammer zu den Knappen zu lotsen? Die Antwort des 51-Jährigen ist eine ziemlich leicht durchschaubare Lüge. Er wisse „wirklich nicht mehr, zu welchen Zeiten das war“, so Sammer. Er könne sich zudem auch nicht mehr erinnern, weshalb man nicht zusammengefunden habe, so der Berater des BVB weiter.

Es wirkt ausgesprochen unwahrscheinlich, dass Sammer sich tatsächlich nicht erinnert, wann Tönnies ihn verpflichten wollte. Eigentlich kann ein solches Angebot nur zu zwei Zeiten Sinn gemacht haben: als Sammer noch Sportdirektor des DFB war oder nach seiner Zeit beim FC Bayern München. Im ersten Fall hätte der heute 51-Jährige Felix Magath ersetzt. Im zweiten Fall wäre er an Stelle von Christian Heidel gekommen. Beides ist brisant. Es wird spannend zu beobachten, ob die Knappen von sich aus Aufklärung schaffen.